Datensicherung – Warum Backups so wichtig sind, wie sie lückenlos funktionieren

Daten sind das Gold der Gegenwart. Ohne Daten läuft heutzutage nichts mehr. Im digitalen Zeitalter bedeutet das, dass Unternehmen immer mehr Daten ausschließlich digital ablegen und die Verfügbarkeit dieser Daten immer wichtiger und unerlässlicher für einen reibungslosen Betriebsablauf wird. Was aber passiert bei einem Verlust der Daten, z.B. durch defekte Hardware oder Malware?

Für Privatpersonen ist es vor allem ärgerlich, wenn Dokumente und Fotos verlorengehen, weil der Laptop nicht mehr zu retten ist. Für ein Unternehmen hingegen ist ein totaler Datenverlust existenzbedrohend, wenn keine regelmäßige Sicherung der Daten erfolgt ist.

Außerdem bieten wir Ihnen zum Abschluss noch eine kostenlose Checkliste zur Datensicherung an.

Was ist Datensicherung? Definition

Der Begriff Datensicherung beschreibt das Kopieren von Daten auf ein anderes Speichermedium zum Zweck der Rücksicherung dieser Daten gegen Verlust. Die auf diesem Wege gesicherten Daten bezeichnet man als Sicherungskopie bzw. Backup. Ziel der Datensicherung ist es, Datenverluste durch Hardware-Ausfälle, Viren, Diebstahl oder auch versehentliches Löschen zu verhindern. Werden bei einem solchen Vorfall die Daten mithilfe der Sicherungskopie wiederhergestellt, nennt man dies Datenwiederherstellung oder auch Restore.

Datensicherung vs. Datensicherheit – Ist das nicht dasselbe?

Auch wenn die Begriffe sehr ähnlich klingen und eng miteinander verbunden sind, ist Datensicherung nicht dasselbe wie Datensicherheit. Vielmehr ist die Datensicherung ein Teilaspekt der Datensicherheit: Während Datensicherheit eher den angestrebten Zustand beschreibt, dass der Schutz von Daten jeglicher Art durch diverse Maßnahmen gewährleistet ist, bezeichnet die Datensicherung eine ebensolche konkrete Schutzmaßnahme.

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Datensicherung vs. Datenschutz

Um es an dieser Stelle kurz zu halten: Der Begriff Datenschutz kommt überall dort zum Tragen, wo es um personenbezogene Daten geht. Und auch hier gilt wieder: Datenschutz und Datensicherung sind nicht dasselbe, sondern die Datensicherung ist eine wichtige Maßnahme im Rahmen des Datenschutzes.

Hier geht’s zum umfassenden Ratgeber „Was ist Datenschutz?“ >>

Backup vs. Archivierung

Die Begriffe Backup und Archivierung werden ebenfalls oft gleichgesetzt. Doch auch hier gibt es wesentliche Unterschiede zwischen den Begrifflichkeiten: Im Gegensatz zum Backup, das vor allem zur schnellen Wiederherstellung verlorengegangener Daten dient, ist ein Archiv eher eine Lagerstätte für nicht mehr genutzte Daten, die aber zum Beispiel aufgrund von rechtlich vorgeschriebenen Aufbewahrungsfristen dennoch gespeichert werden müssen.

Warum eine lückenlose Datensicherung für Unternehmen unverzichtbar ist

Datensicherung sollte heutzutage routinemäßig zur Strategie eines Unternehmens gehören – nicht zuletzt, weil ein Datenverlust Sie im schlimmsten Fall die Existenz Ihres Unternehmens kosten kann. Doch die Realität sieht leider häufig immer noch anders aus und so passiert es immer wieder, dass Unternehmen unter Datenverlusten massiv leiden. Dabei sind die Gründe für eine verlässliche Datensicherung in vielerlei Hinsicht offensichtlich:

Unverhofft kommt oft oder „Uns passiert sowas nicht.“

Die Ursachen für einen Datenverlust oder Ausfall sind vielfältig. Einige davon haben Sie sicher auf dem Schirm, wie z.B. Malware, gezielte Cyber-Angriffe oder Hardwaredefekte wie Festplattenfehlfunktionen oder Kurzschlüsse. Oft unterschätzt und dabei so wichtig ist jedoch auch derFaktor Mensch: Seien Sie ehrlich, jeder von uns hat doch schon einmal versehentlich Daten gelöscht oder überschrieben. Und nicht immer gelingt die Wiederherstellung so problemlos, wie wir es uns wünschen würden.

Zugegebenermaßen führt ein solcher Vorfall meist nicht zum Totalverlust aller Daten – das ist häufig eher die Folge von Hardware-Ausfällen. Doch bekanntlich macht auch Kleinvieh Mist. Von einem unwiederbringlichen Verlust sämtlicher Unternehmensdaten aufgrund eines Brands in Ihrem Rechenzentrum beispielsweise wollen wir gar nicht erst anfangen. Sie sehen: Die Ursachen sind vielschichtig und Datenverluste passieren schneller, als man vermuten mag.

 

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„Ein Datensicherungs­konzept ist aufwendiger als die Wiederherstellung verlorener Daten.“

Stimmt nicht! Ist Ihre Datensicherung unvollständig, da sie nur unregelmäßig durchgeführt wird, oder fehlen die Backups sogar komplett, gestaltet sich die Wiederherstellung der Daten nicht nur als sehr mühsam und zeitaufwendig, sondern in vielen Fällen auch als unmöglich.

Dann können Sie als letzten Ausweg noch versuchen, sich an professionelle Datenrettungsfirmen zu wenden – aber auch das wird Sie eine Menge Zeit (und Geld) kosten. Nicht zu vergessen sind die Analyse der Schäden und die Aufarbeitung des Vorfalls, die ebenfalls eine Menge Zeit fressen werden. Rechnet man all diese Aufwände zusammen, ist die Erstellung eines Datensicherungskonzeptes stets die lohnendere Variante – zumal sie auch weitere schwerwiegende Folgen von Datenverlust verhindert.

Datenverluste sind teuer – Umsatzausfall & Co.

Wie Sie schon lesen konnten, kostet Sie ein Datenverlust und dessen Aufarbeitung sehr viel Zeit. Wir alle wissen: Zeit ist Geld. Doch die Zeit, die Sie in die mühsame Wiederherstellung der verlorenen Daten investieren, ist nicht der einzige Kostenfaktor. In vielen Fällen kann der laufende Geschäftsbetrieb bei einem totalen Datenverlust im Unternehmen nicht aufrechterhalten werden, da der gesamte Betrieb auf ebendiesen Daten basiert, und somit geht nicht selten ein Umsatzausfall mit dem Datenverlust einher. Ein Datenverlust kostet Ihr Unternehmen also bares Geld.

Klingt das alles für Sie etwas übertrieben? Die jüngsten Nachrichten zeigen, dass wir eher noch untertreiben: Im Juli 2021 legte ein Cyberangriff mehr als 1.000 Firmen weltweit, darunter auch Unternehmen in Deutschland, lahm. Für die durch Ransomware verschlüsselten Daten werden jetzt 70 Mio. Dollar Lösegeld gefordert. Mehr Infos dazu finden Sie zum Beispiel auf der Seite der Tagesschau.

Datensicherung ist Pflicht – rechtlicher Hintergrund

In Deutschland ergibt sich die Pflicht zur Datensicherung u.a. aus den gesetzlichen Vorschriften über eine ordnungsgemäße, nachvollziehbare und revisionssichere Buchführung (§238 HGB). Davon zu unterscheiden sind die Vorgaben zur Datenarchivierung und den dazugehörigen Aufbewahrungsfristen – eine Datensicherung ersetzt also weder eine Datenarchivierung noch andersherum.

Sie verlieren nicht nur Daten, sondern auch Ihren guten Ruf

Das mag auf den ersten Blick etwas übertrieben klingen für Sie. Doch überlegen Sie mal: Würden Sie als Kunde oder Kundin einer Firma vertrauen, von der in der Zeitung steht, dass sie aufgrund eines unkontrollierten Datenverlusts und fehlender Datensicherung zwei Wochen außer Gefecht gesetzt war? Wohl kaum.

Und selbst wenn Ihr Unternehmen nicht in der Öffentlichkeit steht: Würden Sie riskieren wollen, die Vertragsleistungen Ihrer Kundschaft gegenüber nicht einhalten zu können, weil Sie wegen eines Datenverlusts zeitweise arbeitsunfähig sind? Auch das wünscht sich kein Unternehmer.

Mit einem Datenverlust kann also auch ein schwerwiegender Imageverlust einhergehen. Das ist wohl der Worst Case jedes Unternehmens, kostet der Wiederaufbau Ihres guten Rufs Sie doch Jahre an Wiedergutmachungsarbeit – und gelingt selbst dann nicht immer.

  1. Ein Datenverlust passiert schneller, als Sie denken: Die Ursachen können vielfältig sein.
  2. Die Wiederherstellung verlorengegangener Daten nimmt viel Zeit in Anspruch und gelingt nicht immer vollumfänglich.
  3. Ein Datenverlust kostet Sie bares Geld: Umsatzausfälle können die Folge sein.
  4. Unternehmen sind rechtlich zur Datensicherung verpflichtet. Die Geschäftsführung haftet im Zweifelsfall mit Privatvermögen.
  5. Bei schwerwiegenden Ausfällen und Datenverlusten kann Imageverlust die Folge sein – aufgrund von Negativschlagzeilen oder weil Sie Ihre Vertragsleistungen nicht mehr einhalten können.
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Die Basis der Datensicherung: Die 3-2-1-Backup-Regel

Bevor wir uns tiefergehend mit den verschiedenen Sicherungsarten, Zeiträumen und Speichermedien beschäftigen, wollen wir Ihnen die wichtigste Grundregel für ein Backup mitgeben: die 3-2-1-Regel. Denn so schön es auch ist, wenn Sie ein vollständiges Backup Ihrer Daten auf einer externen Festplatte haben – wenn diese sich bei einem Brand im selben Raum befindet wie die Originale, dann hilft Ihnen auch diese Datensicherung leider nicht mehr weiter.

3

mindestens drei Kopien Ihrer Daten sollten existieren

2

mindestens zwei unterschiedliche Datenträger/Speicher-medien nutzen

1

mindestens eine Kopie an einem externen Standort aufbewahren

So viel zur Basis. Doch auch die 3-2-1-Regel sollte gut durchdacht umgesetzt werden. Sie sollten sich also vorab Gedanken dazu machen, welche Dateien Sie wie oft auf welchem Medium sichern wollen. Und das führt uns zu unserem nächsten Punkt: den Sicherungsarten.

Sicherungsarten: Methoden der Datensicherung

Je nach Veränderungsintensität der zu sichernden Daten können beim Sicherungsvorgang unterschiedliche Sicherungsarten zum Einsatz kommen. Grundlage jeder dieser Sicherungsarten ist jedoch mindestens eine erfolgte Vollsicherung als Basis für die darauffolgenden Teilsicherungen.

Vollsicherung/Komplett­sicherung

Bei einer Vollsicherung werden bei jedem Sicherungsvorgang die zu sichernden Daten komplett auf das Speichermedium kopiert und als gesichert gekennzeichnet. Dies können Sie beliebig oft wiederholen – allerdings sichern Sie so bei jeder auf die Erstsicherung folgenden Vollsicherung die Dateien redundant mit, die sich seit der ersten Sicherung nicht verändert haben und daher bereits in dieser Form auf dem Speichermedium vorhanden sind. Das ist auch der Grund, aus dem die Komplettsicherung eine sehr hohe Speicherkapazität auf dem Datenträger erfordert – und viel Geduld, da sie je nach Datenmenge sehr lange dauern kann.

Etwas reduzieren kann man diese Datenmenge mittels Deduplizierung: Bei diesem Verfahren werden, kurz gesagt, redundante Daten erkannt und durch einen Zeiger auf das Unikat ersetzt.

Differenzielle Sicherung

Die differenzielle Datensicherung setzt auf der zuletzt erstellten Vollsicherung auf. Es werden nur die Daten gesichert, die seit der Vollsicherung neu hinzugekommen oder geändert worden sind. Bei jeder darauffolgenden differenziellen Sicherung werden immer wieder sämtliche seit der letzten Vollsicherung veränderten Dateien gesichert, d.h. es werden auch die Dateien mitgesichert, die schon bei der vorangegangenen differenziellen Sicherung übertragen worden sind. Dieser Umstand ermöglicht es den Verantwortlichen, nicht mehr benötigte Sicherheitsstände unabhängig voneinander zu löschen, ohne dass dabei Daten verloren gehen. Mindestens fünf differenzielle Sicherungen sollten jedoch aufbewahrt werden, um Änderungen nachvollziehen zu können.

Synthetische Vollbackups

Bei manchen Herstellern werden Ihnen synthetische Vollsicherungen begegnen: Hierbei wird aus der ersten Vollsicherung und der letzten differenziellen Sicherung ein neues Vollbackup errechnet.

Inkrementelle Sicherung

Auch für die inkrementelle Sicherung ist die Basis wieder eine erfolgte Komplettsicherung. Die erste inkrementelle Sicherung setzt dann auf dieser auf. Bei der nächsten inkrementellen Sicherung werden jedoch nur noch die Dateien oder Teile von Dateien gesichert, die seit der letzten inkrementellen Sicherung geändert oder hinzugefügt worden sind. D.h. das inkrementelle Backup setzt immer (bis auf das erste Mal auf Basis der Vollsicherung) auf der letzten inkrementellen Sicherung auf.

Und wie entscheide ich nun, welche Sicherungsart ich wann verwende?

Die Entscheidung, welche Sicherungsart wann durchgeführt werden soll, hängt von vielen Faktoren ab: Wie viel Speicherplatz hat das Backupmedium? Welche Bandbreite steht mir zur Auslagerung zur Verfügung? Wie viel Zeit habe ich für die Sicherung? Wie wichtig sind die Daten und wie oft werden sie geändert? Von enormer Relevanz ist auch die Frage, wie lange die Wiederherstellung der Daten dauern darf.

Ihre Systeme müssen innerhalb von vier Stunden wieder komplett funktionsfähig und die Daten wiederhergestellt sein, um Ihren Betrieb aufrechtzuerhalten? Dann brauchen Sie eine Top-Strategie zur Absicherung solcher Katastrophenfälle. Es ist nicht schlimm, wenn die Wiederherstellung Ihrer Daten mehrere Tage oder gar Wochen in Anspruch nimmt? Dann muss Ihre Strategie nicht ganz so ausgeklügelt sein wie im ersten Fall. Nichtsdestotrotz ist eine Backup-Strategie unabdingbar.

Backup-Strategien – vom Großvater bis nach Hanoi

First In, First Out (FiFo)

FiFo ist die denkbar simpelste Backup-Strategie, die wir Ihnen hier vorstellen: Sobald der Speicherplatz Ihres Datenträgers (oder Ihrer Datenträger) sich langsam dem Ende neigt, wird die älteste Vollsicherung inklusive aller auf ihr basierenden differenziellen und inkrementellen Sicherungen gelöscht, um Platz für neue Datensicherungen zu schaffen.

Generationenprinzip: Großvater-Vater-Sohn-Prinzip

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Beim Generationenprinzip handelt es sich um eine der am häufigsten genutzten Strategien bei der Datensicherung. Und so funktioniert’s: Das „Sohn“-Backup wird an jedem Werktag erstellt, das „Vater“-Backup am Ende jeder Woche und das „Großvater“-Backup am Ende des Monats.

Lassen Sie es uns an einem Beispiel genauer betrachten: Nehmen wir an, Sie möchten Ihre gesicherten Daten für jeweils ein Jahr rückwirkend nachvollziehen können. Dafür benötigen Sie insgesamt 21 Speichermedien: 4 Sohn-Medien, 5 Vater-Medien und 12 Großvater-Medien. Unser Beispiel berechnet sich auf Basis einer 5-Tage-Woche, der Einfachheit halber nehmen wir hier ein Jahr, das am 01.01. mit einem Montag beginnt.

1. Woche unseres Datensicherungsjahres:

Am Montag, 01.01. wird das erste Sohn-Backup erstellt, dasselbe passiert dann am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag. Hierfür werden die vier Sohn-Medien S1-S4 genutzt. Am Freitag, 05.01. wird das erste Vater-Backup erstellt, auf das Medium V1.

2. Woche:

Am Montag, 08.01. wird das Sohn-Backup auf S1 durch ein neues Sohn-Backup überspielt. Selbiges passiert mit den Medien S2-S4 im Laufe der Woche. Am Freitag, 12.01., erfolgt dann die Vater-Sicherung auf das zweite Vater-Medium V2.

3. und 4. Woche:

Wir fahren fort wie in den ersten beiden Wochen. Im Laufe von Woche 3 und 4 werden entsprechend die Sohn-Medien S1-S4 mit neuen Sohn-Backups überspielt und die Vater-Medien V3 und V4 bespielt.

5. Woche:

Die Sohn-Backups erfolgen wie gewohnt von Montag bis Donnerstag auf S1-S4. Da jedoch am Mittwoch der letzte Tag des Monats ist, erfolgt am Mittwoch zusätzlich das erste Großvater-Backup auf G1. Am Freitag, 02.02. wird dann das erste Mal das Vater-Medium V1 mit einem neuen Vater-Backup überschrieben.

2. Monat – 12. Monat:

Diese Monate verlaufen wie beschrieben weiter. In Monaten, die 5 Freitage haben, kommt das fünfte Vater-Medium V5 zum Einsatz, ansonsten bleibt es beim üblichen Überschreibungs-Rhythmus der verschiedenen Medien.

2. Jahr:

In diesem Jahr wird zum ersten Mal das Großvater-Medium G1 überschrieben. Das heißt, Sie können auf bis zu ein Jahr alte Datenstände zurückgreifen, wenn Sie mit 12 Großvater-Medien arbeiten, da die Großvater-Backups erst nach einem Jahr überschrieben werden.

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Welche Sicherungsarten verwende ich beim Generationenprinzip?

Man könnte schlussfolgern, dass das Großvater-Vater-Sohn-Prinzip sich gleichsetzen lässt mit den Ebenen der drei vorgestellten Sicherungsarten, also der Vollsicherung, differenziellen und inkrementellen Sicherung. Dem ist nicht so: Das Generationenprinzip steht in keinem direkten Zusammenhang mit den verschiedenen Sicherungsarten. Je nach Veränderungsintensität der zu sichernden Daten kann es zwar durchaus sein, dass das Sohn-Backup beispielsweise immer nur ein differenzielles Backup ist, es ist jedoch kein Muss – so kann es sein, dass selbst das tägliche Sohn-Backup bereits eine Vollsicherung ist und so jeden Tag eine Vollsicherung durchgeführt wird, wenn die Daten das erfordern.

Türme von Hanoi

Hier wird es etwas komplizierter: Die Sicherungsstrategie „Türme von Hanoi“ lehnt sich an das gleichnamige Knobelspiel und mathematische Rätsel vom französischen Mathematiker Edouard Lucas an. (Infos zum Spiel „Türme von Hanoi“)

Für diese Strategie werden weniger Speichermedien benötigt als beim Generationenprinzip – die Medien werden jedoch auch schneller wieder überschrieben. So geht’s:

Bleiben wir bei der Metapher des Spiels, entspricht jedes Speichermedium einer Scheibe. Bei jeder Bewegung der Scheibe wird ein Backup auf das entsprechende Medium übertragen. Ergo wird das erste Medium jeden zweiten Tag benutzt, das zweite Medium jeden vierten, das dritte jeden achten usw.

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Wie können Sie nun berechnen, wie viele Medien Sie benötigen? Vorab müssen Sie sich im Klaren darüber sein, wie viele Tage Sie rückwirkend auf Ihre Backups zugreifen wollen. Anschließend können Sie folgende Angabe zur Berechnung verwenden: Mit n Medien kommen Sie 2n-1 Tage aus, bis das letzte Medium überschrieben wird. Bedeutet: Bei Verwendung von drei Medien können Sie auf Backups von vier Tagen zurückgreifen, am fünften Tag wird das dritte Medium überschrieben. Bei fünf Medien haben Sie 16 Tage alte Backups zur Verfügung, bis am 17. Tag das fünfte Medium überschrieben wird. So könnten wir ewig weitermachen – die Dauer der verfügbaren Backups hängt also wie beschrieben von der Anzahl der Medien ab.

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Wie wähle ich die passende Strategie für mein Unternehmen aus?

Das ist eine gute und leider nicht immer einfach zu beantwortende Frage. Die Wahl der passenden Strategie hängt von Faktoren wie den Anforderungen an die Verfügbarkeit der Backups, der Änderungshäufigkeit der zu sichernden Daten, dem Zeitaufwand bei der Datensicherung und vielen weiteren, teils auch branchen- oder datentypspezifischen Faktoren ab.

Daher kann es gerade für kleine und mittelständische Unternehmen, die nicht über eine große IT-Abteilung verfügen, die sich um die Datensicherungsstrategie (und deren Umsetzung!) kümmert, nützlich sein, auf externe Expertise im Bereich Datensicherung zurückzugreifen. Mit einem auf Datensicherung spezialisierten Partner an Ihrer Seite gehen Sie auf Nummer sicher bei einem Thema, bei dem Sie keinesfalls nach dem Prinzip „Wird schon schiefgehen.“ handeln sollten. Denn die Folgen von Datenverlust sind schwerwiegend und reichen – wie oben bereits beschrieben – von Umsatzausfällen bis hin zum Imageverlust des Unternehmens.

Backup-Medien: Das passende Speichermedium für jeden Zweck

Sie haben sich bereits erfolgreich durch den Dschungel aus verschiedenen Sicherungsarten und Backup-Strategien geschlagen. Nun fehlt noch ein letzter ausschlaggebender Punkt auf dem Weg zur Datensicherung: die Auswahl des passenden Speichermediums. Auch hier möchten wir Ihnen einen Überblick über die verschiedenen Backup-Medien bieten:

Datensicherung auf CD, DVD oder Blu-ray

Vermutlich kommen Ihnen diese Speichermedien aus Ihrem Privatleben bekannt vor – und so sollte es auch bleiben. Für Unternehmen eignet sich die Datensicherung auf CD, DVD oder Blu-ray Disc nicht, da sie nicht nur über sehr begrenzte Speicherkapazitäten verfügen, sondern auch schnell durch äußere Einwirkungen unbrauchbar gemacht werden können.

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Unsere Empfehlung

Die Datensicherung auf CD, DVD oder Blu-ray ist gänzlich ungeeignet für Unternehmen – für Firmen-Anforderungen sind nicht nur die Speicherkapazitäten zu gering, sondern vor allem die Sicherheitsrisiken in Form von Hardwareschäden am Speichermedium zu hoch.

Datensicherung auf einer externen Festplatte

Externe Festplatten mit USB-Anschluss gehören wohl zu den beliebtesten Speichermedien, vor allem im privaten Umfeld. Das liegt daran, dass sie relativ günstig und einfach in der Handhabung sind und über mehr Speicherplatz verfügen als CDs oder DVDs. Doch auch kleine Unternehmen setzen auf externe Festplatten zur Datensicherung. Grundsätzlich ist das bei einer simplen Backup-Strategie in Ordnung, jedoch sollten diverse Risikofaktoren bei der Datensicherung auf einer externen Festplatte berücksichtigt werden: So können externe Festplatten schnell mal beschädigt werden und sind insgesamt weniger langlebig als beispielsweise Magnetbänder.

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Eine Besonderheit unter den externen Festplatten stellen dabei RDX-Medien dar: Sie bestehen aus einem Laufwerk (RDX-Dock) und den Speichermedien selbst (RDX-Cartridges). Letztere sind stabiler als beispielsweise USB-Festplatten und damit auch sicherer. Sie eignen sich daher also schon eher zum Einsatz im Unternehmen als USB-Festplatten.

Unsere Empfehlung

Die Datensicherung auf einer externen Festplatte ist zwar besser als nichts, aber eher ungeeignet für ein umfassendes Datensicherungskonzept im Unternehmen. Externe Festplatten sollten höchstens für Unternehmen mit kleinen Datenbeständen als zweite Sicherungsstufe dienen.

Datensicherung auf Magnetbändern/Tapes

Magnetbänder finden ausschließlich im geschäftlichen Umfeld und bei sehr großen Datenmengen Anwendung in der Datensicherung. Tapes bieten vor allem den Vorteil, dass sie eine sehr hohe Speicherkapazität zu verhältnismäßig kleinen Preisen in der Anschaffung bieten. Zudem haben Sie mit bis zu 30 Jahren eine hohe Lebensdauer und sind somit sehr zuverlässig. Doch auch wenn die Bänder selbst günstig in der Anschaffung sind – das ebenfalls nötige Laufwerk dazu ist es nicht. Das und die Tatsache, dass Magnetbänder in der Handhabung eher kompliziert sind, spricht wiederum gegen die Verwendung von Tapes zur Datensicherung.

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Unsere Empfehlung

Die Datensicherung auf Magnetbändern ist zwar zuverlässig und für große Datenmengen geeignet, sie ist allerdings oft zu kompliziert und fehleranfällig in der Handhabung. Die langen Wiederherstellungszeiten sprechen zudem gegen einen Einsatz im Unternehmen – schließlich wollen Sie nach einem Ausfall und einem daraus resultierenden Datenverlust so schnell wie möglich wieder arbeitsfähig sein.

NAS-Datensicherung

Eine Alternativlösung für Unternehmen findet sich in der Datensicherung auf einem NAS (Network Attached Storage). Dieser netzgebundene Speicher verfügt, ähnlich einem Computer, über ein Gehäuse, einen Prozessor, ein Betriebssystem und eine oder mehrere Festplatten. Über Kabel wird der Netzwerkspeicher an Ihren Router oder Netzwerk-Switch angeschlossen, sodass über Übertragungsprotokolle die Daten im Netzwerk geteilt werden. Dadurch können die Daten mehrerer Geräte gleichzeitig und unabhängig vom Standort auf dem NAS gesichert werden. Über automatisierte Backups, die beispielsweise immer dann laufen, wenn eines der Geräte im Netzwerk angeschaltet ist, können Sie sicherstellen, dass Ihre Daten jederzeit gesichert werden.

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Was ist RAID?

RAID steht für Redundant Array of Independent Disks, also „redundante Anordnung unabhängiger Festplatten“. RAID-Systeme sollen je nach System die Datensicherheit optimieren oder die Geschwindigkeit erhöhen. Dies gelingt über die redundante Speicherung der Daten auf mehreren unabhängigen Festplatten, die zu einem logischen Laufwerk zusammengefasst sind. Es gibt unterschiedliche sogenannte RAID-Level, die darüber bestimmen, wie viele Festplatten ausfallen können, ohne dass die Daten verlorengehen. Besonders wichtig ist jedoch: RAID ersetzt kein Backup! Denn auch RAID-Systeme können zum Beispiel von Viren betroffen sein und dadurch Datenverluste erleiden. Ihre Daten sollten also zusätzlich immer in Form eines (bzw. mehrerer) Backups gesichert sein.

Unsere Empfehlung

NAS-Backups sind für Unternehmen eine gute Möglichkeit zur Sicherung ihrer Daten. Bei der Auswahl der passenden Hardware und ihrer Konfiguration verfügen sie über hohe Speicherkapazitäten und garantieren eine hohe Datensicherheit. Lange Ausfallzeiten sind mit der richtigen Software Vergangenheit. Damit Sie von all diesen Vorteilen der NAS-Datensicherung profitieren können, muss das System jedoch korrekt und Ihren unternehmensspezifischen Anforderungen entsprechend aufgesetzt werden. Haben Sie keine ausreichende Expertise im Haus, empfiehlt es sich daher dringend, einen Experten hinzuziehen, der Ihnen das System einrichtet.

3-2-1-Regel erfüllen

Und bei aller Sicherheit der NAS-Datensicherung dürfen wir das 3-2-1-Prinzip nicht vergessen. Wir erinnern uns: Ihre Daten sollten mindestens in dreifacher Ausführung existieren, auf mindestens zwei Speichermedien liegen und mindestens eines davon sollte außer Haus gelagert werden. Ihre Daten sollten also zwingend zusätzlich zum NAS auf einem zweiten Speichermedium gesichert werden. Hierfür eignen sich insbesondere zusätzliche Cloud-Backups, denn diese erfüllen auch den letzten Teil der 3-2-1-Regel: die Lagerung außer Haus.

Cloud-Datensicherung / Online-Backups

Cloud-Backups gewinnen zunehmend an Beliebtheit – unter Privatanwendern schon längst, doch auch Unternehmen setzen verstärkt auf die unkomplizierte Form der Online-Datensicherung. Um ein Missverständnis vorwegzunehmen: Mit Cloud-Datensicherung ist hier nicht etwa das Speichern von Dateien in Cloud-Speichern wie iCloud oder OneDrive gemeint, sondern spezialisierte Cloud-Backup-Dienste für Unternehmen.

 
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Wie funktioniert ein Cloud-Backup?

Mithilfe eines vom Cloud-Anbieter eingerichteten Clients werden laufend die Daten von Ihren Geräten in die Cloud synchronisiert. Somit werden Änderungen an Dateien sofort übertragen und damit gesichert, ohne dass Sie zusätzlich tätig werden müssen. Die Einrichtung dieses Clients können Sie entweder selbst vornehmen oder durch einen Service-Provider für Cloud-Backup-Dienste durchführen lassen. Der Client kann auch auf dem NAS (innerhalb des NAS-Betriebssystems) implementiert sein oder auf jedem Client (z.B. Notebook) wird ein Cloud-Client gespeichert. Anschließend ist die Online-Datensicherung ein Selbstläufer – und damit die zeitsparendste der hier vorgestellten Lösungen.

Unsere Empfehlung

Die Cloud-Datensicherung ist die ideale Lösung für Unternehmen, um die 3-2-1-Regel zu realisieren: Mit dem Backup in der Cloud gehen Sie auf Nummer sicher und sparen dabei zudem wertvolle Zeit für manuelle Datensicherungen oder aufwendige Einrichtungen von Backup-Lösungen. Damit Ihre Daten jedoch auch sicher und DSGVO-konform gespeichert werden, ist die Auswahl des richtigen Cloud-Anbieters von enormer Bedeutung: Achten Sie auf Nachweise der Einhaltung relevanter Sicherheitsstandards wie der ISO 27001 Zertifizierung und auf Hinweise zur Einhaltung der DSGVO.

Fazit: Datensicherung ist ein Muss für jedes Unternehmen

Sie sehen – das Thema Datensicherung ist unfassbar komplex und erfordert eine ausführliche Beschäftigung mit den verschiedenen Sicherungsarten, Backup-Strategien und Speichermedien, die zur Verfügung stehen. Diese Komplexität wirkt auf viele Unternehmen leider immer noch abschreckend und die Aufwände für die Erstellung eines geeigneten Datensicherungskonzept scheinen sich für viele Geschäftsführer*innen nicht zu lohnen.

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Können Sie für Ihr Unternehmen die folgenden Fragen ohne Probleme und aus dem Stehgreif beantworten?

  • Verfügen Sie über ein Datensicherungskonzept?
  • Welche Daten werden gesichert?
  • Testen Sie regelmäßig die Rücksicherung Ihrer Backups?
  • Gibt es Verantwortliche für die Datensicherung in Ihrem Unternehmen?
  • Wo befinden sich Ihre Backup-Medien? Sind sie vor unbefugtem Zugriff geschützt?

Sollten Sie auch nur bei einer dieser Fragen gezögert haben und sich über die Antwort nicht im Klaren sein, ist die Sicherheit Ihrer Daten in Form von Backups vermutlich nicht ausreichend gewährleistet. So komplex das Thema Ihnen vielleicht erscheinen mag – es führt kein Weg daran vorbei, die Datensicherung in Ihrem Unternehmen verlässlich aufzusetzen.

Kostenlose Checkliste zur Datensicherung

Wir bieten Ihnen eine umfassende Checkliste, mit der Sie die Backup-Strategie in Ihrem Unternehmen Schritt für Schritt prüfen können:

  • über 40 Fragen zu allen Aspekten der Datensicherung
  • von Sicherungsmedien über Systeme bis zur Wiederherstellung
  • von IT-Security-Experten entwickelt
 
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Kein Personal für aufwendige Datensicherungskonzepte? Das ist keine Ausrede!

Nicht selten verfügt die interne IT-Abteilung vor allem kleiner und mittelständischer Unternehmen weder über die ausreichende Fachexpertise noch über die Kapazitäten für eine vollumfängliche Planung und Umsetzung einer Datensicherungs-Strategie. Das wird Ihre Kundschaft im Falle eines Totalausfalls aufgrund eines Datenverlusts jedoch kaum interessieren.

In diesem Fall sollten Sie auf externe Hilfe durch Experten für Datensicherung zurückgreifen. Achten Sie bei der Auswahl des richtigen Anbieters vor allem auf die Einhaltung von Sicherheitsstandards im Umgang mit Ihren Daten. Nur dann können Sie darauf vertrauen, dass Ihre Daten DSGVO-konform gesichert werden und eine schnelle und vollständige Wiederherstellung jederzeit gewährleistet ist.

Datensicherung mit BREKOM – zertifiziert, erfahren, zuverlässig

Gerade für die spezifischen Anforderungen kleiner und mittelständischer Unternehmen bietet BREKOM diverse Leistungen im Bereich Datensicherung an. Mit unserem Rechenzentrum in Deutschland und unserer ISO 27001-Zertifizierung gehen Sie dabei in Sachen Datenschutz auf Nummer sicher.

Backupkonzept für den Mittelstand

Wie wir inzwischen sehen konnten, ist ein umfassendes Backupkonzept die Basis für die Datensicherung im Unternehmen. Ohne ein sauberes Konzept mündet die Datensicherung in den meisten Fällen in einer ungeordneten, unregelmäßigen und damit nicht sonderlich zuverlässigen Erstellung von Sicherheitskopien auf einem beliebigen Medium, das im Zweifelsfall dann nicht korrekt gelagert wird und somit nicht selten schon beschädigt ist, wenn man im Ernstfall auf die gesicherten Daten zugreifen will. Dieses Worst-Case-Szenario gilt es zu vermeiden.

Daher bietet BREKOM Ihnen die Erstellung eines zu Ihren unternehmensspezifischen Anforderungen passenden Backupkonzepts an. Nach einer Aufnahme und Analyse Ihrer Geschäftsanforderungen, Ihrer eingesetzten Systeme und der in Ihrem Fall geltenden gesetzlichen Anforderungen und Regelungen entwickeln wir ein maßgeschneidertes Konzept für die Datensicherung in Ihrem Unternehmen.

Wie ein solches Konzept aussehen kann, erklären wir Ihnen in diesem Video am Beispiel eines Datensicherungskonzepts für einen Produktionsbetrieb:

Managed Backup – der Rundum-Sorglos-Service

Fehlen Ihnen auch für die Umsetzung des Backupkonzepts in Ihrem Unternehmen die Kapazitäten, kommt für Sie unser Managed Backup Service mit den folgenden inkludierten Leistungen in Frage:

  • Tägliches Monitoring / Überwachung des Backups
  • Monatlicher Bericht über den Erfolg der Datensicherung
  • Zyklische Testrücksicherung von ausgewählten Ordnern inkl. Statusbericht über die Ergebnisse
  • Einspielen von Sicherheitsupdates und fehlerbereinigenden Patches
  • Dokumentation der Datensicherung in einem Datensicherungskonzept

Ihre Daten gehören zu den wichtigsten Ressourcen in Ihrem Unternehmen. Gehen Sie kein unnötiges Risiko ein und verhindern Sie Umsatzausfälle und langfristige Imageschäden durch Datenverluste mit der richtigen Datensicherung für Ihr Unternehmen.

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